Mercedes-Benz hat Ende August mit einem modifizierten EQS einen wichtigen Meilenstein für die Elektromobilität gesetzt. Das Fahrzeug war mit einer Lithium-Metall-Festkörperbatterie ausgestattet und fuhr die Strecke von 1.205 km von Stuttgart nach Malmö ohne Zwischenladen. Am Ziel hatte der Wagen sogar noch 137 km Restreichweite übrig. Damit übertrifft er den bisherigen Rekord des Vision EQXX und beweist: Die Festkörperbatterie funktioniert nicht nur im Labor, sondern auch unter echten Straßenbedingungen.
Diese Testfahrt ist Teil eines umfassenden Validierungsprogramms. Neben Simulationen und Labortests in Stuttgart und Sindelfingen wird die Technologie gezielt im Alltag erprobt, etwa auf langen Strecken und in unterschiedlichen Klimazonen. Ziel ist es, die Festkörperbatterie schnellstmöglich in die Serie zu bringen.
Die Route führte über deutsche und dänische Autobahnen bis nach Schweden. Die Navigation nutzte das System „Electric Intelligence“, das Faktoren wie Topografie, Verkehr, Außentemperaturen sowie Heiz- und Kühlbedarf in die Routenplanung einbezieht – allerdings ohne Fähren, damit die gesamte Distanz real gefahren wurde.
Technologisch bringt die Batterie spannende Neuerungen mit:
Die Entwicklung der Festkörperbatterie erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Mercedes-AMG High Performance Powertrains, dem Formel-1-Technologiezentrum von Mercedes in Brixworth (UK). Die verbauten Lithium-Metall-Zellen stammen vom US-amerikanischen Hersteller Factorial Energy und basieren auf der sogenannten FEST®-Technologie. Ein besonderes technisches Detail sind die pneumatischen Aktuatoren, die während des Lade- und Entladevorgangs die typischen Volumenänderungen der Zellen ausgleichen. So bleibt die Batterie dauerhaft stabil und funktionsfähig. Darüber hinaus konnte der nutzbare Energieinhalt im Vergleich zur bisherigen EQS-Batterie um 25 Prozent gesteigert werden, ohne dass sich Größe oder Gewicht nennenswert verändert hätten. Zusätzlich trägt eine passive Luftstrom-Kühlung dazu bei, Gewicht zu sparen und die Energieeffizienz zu erhöhen.
Mercedes-CTO Markus Schäfer nennt die Festkörperbatterie einen „Gamechanger“ und betont, dass das Ziel ist, solche Innovationen bis Ende des Jahrzehnts in Serie zu bringen – für mehr Reichweite, Effizienz und Alltagstauglichkeit: „Die Festkörperbatterie ist ein echter Gamechanger für die Elektromobilität. Mit der erfolgreichen Langstreckenfahrt des EQS zeigen wir, dass diese Technologie nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße überzeugt. Unser Ziel ist es, Innovationen wie diese bis zum Ende der Dekade in die Serienproduktion zu bringen und unseren Kunden ein neues Maß an Reichweite und Komfort zu bieten.“
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