Wer glaubt, dass die Welt der Stretchlimousinen ausschließlich amerikanischen Fabrikaten vorbehalten ist, wird beim Anblick dieser seltenen 1989 Mercedes-Benz 560S EL AMG Stretch-Limousine eines Besseren belehrt. Hier trifft deutsche Ingenieurskunst auf exklusive Manufakturarbeit von AMG. Übrigens: Das hier gezeigte Fahrzeug hat kürzlich in den USA für 45.007 US$ (ca. 40.500 €) auf der BAT-Auktions-Plattform einen neuen Besitzer gefunden.
Dieses Exemplar wurde ursprünglich für den japanischen Markt gebaut und basiert auf dem W126, der als S-Klasse seiner Generation ohnehin schon das Maß der Dinge in Sachen Luxus war. Doch AMG verwandelte die um 65 cm verlängerte Karosserie des 560 SEL in ein mobiles Grandhotel mit Sport-Flair.
Exterieur: sportliche Präsenz
Lackiert in edlem Midnight Blue (Farbcode 904U) und ausgestattet mit einem vollständigen AMG-Aerodynamikpaket, versprüht die Limousine trotz ihrer Länge von gut 5,80 Metern sportliche Eleganz. Doppelauspuffendrohre mit AMG-Logo, klare Blinker, zwei Schiebedächer sowie ungewöhnliche „1000 SEL“-Schriftzüge runden den optischen Auftritt ab. Silberne 18-Zoll-AMG-Felgen mit Continental-Reifen stellen das sportliche Schuhwerk.
1.000 SEL - was soll das eigentlich bedeuten?
Es ist in der Literatur viel gerätselt und spekuliert worden, wer die Bezeichnung "1.000 SEL" ursprünglich in die Welt gebracht hat. Aus dem Hause Mercedes-Benz stammt sie jedenfalls definitiv nicht. Die Gerüchte, Mercedes habe einmal einen Wagen mit 10-Liter-Motor und der Bezeichnung 1.000 SEL gebaut, tragen kein Fünkchen Wahrheitsgehalt in sich.
Was man zum Thema 1.000 SEL sehr genau sagen kann ist, dass verschiedene Fahrzeugbauer in den 80er/90er Jahren Mercedes-Umbauten auf Basis der 500er/560er S-Klasse im Programm hatten. Und hier tauchte auch die Modellbezeichnung 1.000 SEL bzw. Abwandlungen davon auf. ABC Exclusive, Chameleon, Duchatelet, Gemballa, Robert Jankel Design, Kugok, Styling Garage Service (SGS), Vantagefield und natürlich TRASCO brachten die Baureihe 126 groß raus und verwendeten entsprechend großartige Modellbezeichnungen. So gab es bei Gemballa den 1.001 SEL und sogar einen 5.000 SEL. Die Styling Garage brachte den 1.000 SGS ins Rollen und der deutsche Tuner ABC Exclusive verstieg sich zu der alle Konkurrenten übertreffenden Modellbezeichnung 10.000 SEL für seinen V126-Umbau.
Antrieb: Kraftvoll und standesgemäß
Unter der Haube arbeitet der bewährte 5,5-Liter-M117-V8, der trotz seiner 238 PS schon ein bisschen Mühe hat, die Luxusyacht flott zu bewegen. Die Kraftübertragung übernimmt eine Viergang-Automatik, kombiniert mit einem Sperrdifferenzial.
Innenraum: Business-Class auf Rädern
Was AMG in den Innenraum dieser Limousine integrierte, lässt selbst moderne Chauffeursfahrzeuge alt aussehen. Der Fond ist durch eine elektrisch betriebene Trennwand vom Fahrbereich abgetrennt – Privatsphäre garantiert. Blaues Leder, Holzapplikationen, ein Cocktailschrank, ein temperaturgeregelter Kühlschrank, ausziehbare Tische, ein Sony-Fernseher, separate Stereoanlagen vorne und hinten sowie Autotelefone machen klar: Dieses Fahrzeug war für höchste Ansprüche konzipiert.
Auch vorne zeigt sich die Limousine vollausgestattet – elektrisch verstellbare, beheizte Sitze mit Memory-Funktion, ein Holzlenkrad mit AMG-Emblem sowie weiße Instrumente (allerdings mit Lorinser-Aufdruck) inklusive 300-km/h-Tacho unterstreichen den exklusiven Umbaucharakter.
Bildergalerie: 1989er Mercedes-Benz 560 SEL AMG Stretch-Limousine 26 Bilder Fotostrecke | 1989er Mercedes-Benz 560 SEL AMG Stretch-Limousine:
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