Fast die ganze Welt verneigt sich vor der neuen Mercedes-Benz S-Klasse W223/V223. Zu Recht, denn viele neue Innovationen und Features bringt sie mit. Das hat ihr bei der Premiere völlig verdient viel Beifall eingebracht. Aber, hey Mercedes, was ist das denn? Auf dem Instagram-Account von BMW wird der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz ebenfalls Respekt gezollt: „Hey, nice job @MercedesBenz. We are big fans of the S too…“ steht in einem Beitrag zu lesen, der auch ein Video zeigt, in dem ein 7er BMW eine S-Kurve meistert. Kann das wirklich ein aufrichtig gemeintes Lob an die Adresse des Erfinders des Automobils sein? Betrachten wir es genauer, dann ist die vermeintliche Würdigung vielleicht doch eher ein Seitenhieb, denn offenbar spielt BMW in dem Video auf die Hinterachslenkung an, die Mercedes-Benz bei der neuen S-Klasse als innovaties Feature in der Oberklasse vermarket. Hierzu muss man wissen, dass die 5er, 6er und 7er Reihe von BMW seit 2009 mit einer so genannten Integral-Aktivlenkung (mit vier lenkbaren Räder) erhältlich sind. Der Lenkwinkel der Hinterräder der BMW-Fahrzeuge verändert sich hierbei um bis zu 3 Grad. Die neue S-Klasse allerdings schafft hier bis zu 10 Grad! So viel darf
gesagt sein. Und wenn man es historisch betrachtet, dann ist BMW in der Causa Hinterradlenkung schon mal gar nicht Erster, sondern folgt dem Stern mit gut 100 Jahren Rückstand. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) konstruiert im Jahr 1907 mit dem so genannten Dernburg-Wagen ein Personenfahrzeug mit Allradantrieb und Allradlenkung. Bei diesem Fahrzeug, für dessen Konstruktion der Ingenieur Paul Daimler, Sohn des Firmengründers, federführend tätig war, handelt es sich um ein Einzelstück für den damaligen Staatssekretär im Reichskolonialamt Bernhard Dernburg. Der legte im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika viele Kilometer in dem unwegsamen Gelände mit diesem Fahrzeug zurück. (Screenshot Instagram BMW).
1 Kommentar
Der-thomas
8. September 2020 08:39 (vor über 4 Jahren)
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