Mercedes-Benz hat seine Pläne als Architekt des eigenen Betriebssystems Mercedes‑Benz Operating System, kurz MB.OS, konkretisiert. Das System wird Mitte des Jahrzehnts mit der neuen MMA-Plattform (Mercedes Modular Architecture) eingeführt. MB.OS wurde intern bei Mercedes-Benz entworfen und entwickelt. Dadurch behält das Unternehmen die vollständige Kontrolle über die Kundenbeziehung und nutzt die Integration aller Fahrzeugfunktionen. Auch die Daten sollen sicher sein, teilt Mercedes-Benz mit. MB.OS basiert auf einer eigens für diesen Anwendungsfall entworfenen Chip-to-Cloud-Architektur und profitiert vom vollständigen Zugriff auf alle Fahrzeug-Domänen: Infotainment, Automated Driving, Body & Comfort sowie Driving & Charging. Einen ersten Ausblick auf MB.OS wird es bereits in der neuen E-Klasse geben, die 2023 auf den Markt kommt und die dritte Generation MBUX an Bord hat. Hier ermöglicht eine neue Android-Programmierschnittstelle (MBUX API for Android), Applikationen von Drittanbietern zu installieren, was die User-Erfahrung im Vergleich zu gespiegelten Apps verbessert.
Ein herstellereigenes System – offen für Partner
MB.OS ist so konzipiert, dass es die elementaren Bestandteile der Wertschöpfungskette von
Mercedes-Benz vernetzt: Entwicklung, Produktion sowie Vertrieb und Service über Omni-Channel. Damit wird MB.OS letztlich zu einem Betriebssystem mit weitreichenden Vorteilen für das gesamte Geschäft von Mercedes‑Benz – von der Entkoppelung der Entwicklungszyklen für Software, Hardware und Fahrzeugen bis hin zur Steigerung der Kundenbindung lange nach dem Fahrzeugkauf.
Das Unternehmen hat MB.OS so entworfen, dass es für das gesamte Fahrzeugportfolio standardisiert werden kann. Es wird komplett updatefähig sein und so schnellere Produkterweiterungen und -verbesserungen ermöglichen. Zudem ist es bewusst offen für ausgewählte Partner. Während Mercedes-Benz die Systemarchitektur durch den Einsatz eines eigenen Hardware- und Software-Layers definiert und kontrolliert, ermöglicht die Integration führender Technologie-Partner den Zugriff auf Services, Inhalte und Funktionalitäten der Spitzenklasse. Mercedes-Benz hat zudem seine jüngste Partnerschaft bekannt gegeben: Eine strategische, langfristige Kooperation mit Google, die darauf abzielt, ein Navigationserlebnis der nächsten Generation zu entwickeln und zu implementieren.
Infotainment-Erlebnis auf neuem Niveau
Mercedes-Benz wird der erste Automobilhersteller sein, der das Navigationssystem seiner eigenen Marke auf Basis der neuesten Navigationsdaten und Routenplanungs-Funktionen der Google Maps Plattform aufbaut – alles eingebettet in MB.OS. Ziel ist es, dem Luxus-Automobilhersteller Zugriff auf das führende Navigationsdaten-Angebot von Google zu geben. Es umfasst unter anderem Informationen zur Echtzeit- und zur prognostizierten Verkehrslage sowie die automatische dynamische Anpassung der Routenplanung an die Verkehrssituation. Kunden haben darüber hinaus die Möglichkeit, über das Infotainment-System auf die YouTube-App zuzugreifen. Diese kann aufgerufen werden, wenn das Auto entweder geparkt ist oder – wo rechtlich zulässig – bei aktiviertem DRIVE PILOT System zum hochautomatisierten Fahren nach SAE-Level 3. Außerdem wird Mercedes-Benz seinen Kunden den Zugriff auf „Place Details provided by Google“ ermöglichen – eine Sonderziel-Datenbank mit Details wie Öffnungszeiten, Bildern und Bewertungen zu weltweit mehr als 200 Millionen Geschäften und sonstigen Orten. Diese Sonderziel-Informationen sind in zahlreichen Märkten ab sofort in allen Fahrzeugen mit der neuesten MBUX-Generation verfügbar.
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